RECan Global bietet in Partnerschaft mit der 7orca Asset Management AG Anlegern bezüglich seiner Luxemburger RECan Immobilienfonds mit Zielinvestments in Kanada ein optionales EUR/CAD Currency Overlay Management an. Maximilian Kühl ist Senior Investment Advisor bei der 7orca Asset Management AG in Hamburg. Mit seinem erfahrenen Team unterstützt das Unternehmen institutionelle Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken.
Derzeit beeinflussen Faktoren wie die Corona-Pandemie und geopolitische Ereignisse die Märkte und führen zu erhöhten Zinsen und steigender Inflation, erhöhter Unsicherheit und aktiv regulierenden Zentralbankentscheidungen was Aktivitäten von hiesigen Investoren leitet. Wie beurteilen Sie diese Einflüsse im Hinblick auf aktuell steigende Währungsabsicherungskosten?
Vielleicht erst einmal grundsätzlich: Währungssicherungskosten ergeben sich aus der Zinsdifferenz zwischen zwei Volkswirtschaften. Und das variiert dann, je nachdem wie lange man diese Sicherung abschließen möchte, zeitweise schon erheblich. Diese Heterogenität der Sicherungskosten ist sehr stark von Zentralbanken getrieben.
Und wenn jetzt die Bank of Canada, wie wir es in der Vergangenheit gesehen haben, die Zinsen dann doch schneller anhebt als die europäische Zentralbank, dann führt das eben dazu, dass sich die Sicherungskosten über die gesamte Laufzeitenstruktur angehoben haben. Dies erst einmal grundsätzlich zur momentanen währungspolitischen Situation.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind genau diese Faktoren, die in der Frage beschrieben sind. Wir hatten die Corona-Pandemie. In Folge dieser Pandemie sind die globalen Lieferketten unterbrochen worden.
Das hat ein massives Angebotsdefizit ausgelöst. Auf der anderen Seite sind dann die Regierungen genau in diese Situation hineingestoßen und haben nachfragestimulierende Maßnahmen ergriffen, wodurch sich dann signifikant ein Nachfrageüberhang ergeben hat. Dieser Überhang hat letztlich dazu geführt, dass diese Inflationsproblematik ausgelöst wurde, die wir momentan verstärkt und weltweit sehen.
Einige Zentralbanken, wie beispielsweise die Bank of Canada, haben früher darauf reagiert und die Zinssätze angehoben. Das hat dann dazu geführt, dass sich diese Sicherungskosten ausgeweitet haben.
Das ist sehr schnell und sehr heftig passiert, weil die Zentralbanken der Nordamerikaner im Allgemeinen und Kanadier im Speziellen, sehr viel schneller in den vergangenen Monaten auf diese Entwicklung reagiert haben und die europäische Zentralbank, wie wir jetzt sehen, erst relativ spät darauf eingegangen ist.
Dadurch hat sich nicht nur die Zinsdifferenz erhöht, sondern gleichfalls die Sicherungskosten.
Was beutet dies aus ihrer Sicht im Hinblick auf Euro- in den kanadischen Dollar in diesem und den kommenden Jahren, werden Hedging-Kosten jegliche Renditen beeinträchtigen und somit derartige Investments in Frage stellen?
Dass steigende Hedgingkosten die Renditen vernichten, kann man pauschal nicht sagen. Die Europäische Zentralbank, und das war jetzt erst einmal ein erster Schritt, hat ja in Aussicht gestellt, den Zinssatz um 25 Basispunkte nach oben zu schrauben.
Aber es wurde auch ein offensiveres Vorgehen für September in Aussicht gestellt. Was dann bedeutet, dass sich die Sicherungskosten nur so lange ausweiten, solange die Europäische Zentralbank nicht im Tandem mit der Bank of Canada agiert. Das bedeutet, wenn jetzt dieser Pfad eingehalten wird und wenn Zinssteigerungsschritte stattfinden, dann wird es natürlich dazu führen, dass diese Zinsdifferenz zeitlich betrachtet, konstant bleibt und die Sicherungskosten sich nicht weiter ausdehnen.
Das ist natürlich dann ein Argument dafür, dass auch die Renditen der Anleger nicht weiter belastet werden. Deswegen bin ich hier recht optimistisch, auch weil die Inflationsursachen globaler Natur sind. Das heißt letztlich, man muss global im Gleichklang gegen diese Inflation vorgehen. Und wenn das im Gleichklang getan wird, wird sich das auch in einer Stabilisierung der Sicherungskosten niederschlagen.
7orca sichert für Investoren entsprechend ihren individuellen Vorgaben maßgeschneiderte aktive und passive Currency Overlay-Lösungen. Was ist der Unterschied dieser beiden Strategien?
Einfach gesprochen bedeutet eine passive Währungssicherung, dass man eine fixe Fremdsicherungsquote vorgibt, die dann zu jedem Zeitpunkt eingehalten wird. Eine aktive Sicherung auf der anderen Seite bedeutet, dass die Sicherungsquote den Freiraum erhält, sich den ändernden Marktbedingungen anzupassen.
Wenn beispielsweise die Fremdwährungskurse steigen, dann wird die Sicherung abgebaut, damit man dem Investor ermöglichen kann, an der Aufwertungsbewegung zu partizipieren. In fallenden Märkten wird eine Sicherung aufgebaut, um dann ein asymmetrisches Risikoprofil zu erzeugen, so dass eine Sicherung in den fallenden Märkten existiert und in steigenden Märkten eine möglichst hohe Partizipation erzeugt werden kann.
Welche Entwicklung bezüglich der kanadischen Zentralbank und daraus resultierend welchen Entwicklungen mit welchen durchschnittlichen Währungsabsicherungskosten in Bezug auf EUR/CAD erwartet 7orca für die kommenden Jahre?
Das hängt im Kern von den relativen Entwicklungen und der Preisniveaus von den beide Volkswirtschaften ab. Aber eben auch vom Willen der Zentralbank, wie eben beschrieben, gegen diesen Anstieg vorzugehen. Die Bank of Canada hat sehr deutlich gemacht, dass sie bezüglich der Preisstabilität keine Kompromisse eingehen wird, und die Europäische Zentralbank bewegt sich ein wenig langsamer.
Aber es sollte sich durch die Zinsschritte im weiteren Zeitverlauf nach und nach angleichen. Daher rechnen wir zunächst nicht damit, dass die Sicherungskosten sich in diesem Jahr noch reduzieren, dass es einen starken Rückgang geben wird. Aber wir gehen davon aus, dass der Höhepunkt zumindest in den nächsten Monaten erreicht werden wird und sich im kommenden Jahr wieder auf dem gewohnten Niveau der vergangenen Jahre einpendelt.
Wobei man natürlich immer sagen muss, dass das stets unter der Bedingung gilt, dass die Zentralbank ihr Mandat ernst nimmt, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Es ist also immer eine konditionale Bedingung, die dahintersteht.
Mit dem Zeithorizont einer Anlagedauer von 10 Jahren im Blick, welche ihrer beiden (Währungssicherungs-)Strategien empfehlen Sie institutionellen Investoren, die sich beispielsweise überlegen in RECan Fonds zu investieren?
Das hängt selbstverständlich immer von den individuellen Bedürfnissen der Kunden und ihren Investitions- entscheidungen ab. Wenn man zum Beispiel das Währungsrisiko als reinen Risikofaktor betrachtet und möchte, dass dieses möglichst kostengünstig eliminiert wird oder man ist zu einer bestimmten Sicherungsquote verpflichtet, dann ist es ratsam sich für eine passive Sicherung entscheiden.
Ich empfehle ein sogenanntes Laufzeitenmanagement zur Kostenoptimierung, weil die Sicherungsaufwendungen über die Zinsstrukturkurve teilweise doch erheblich variieren können. Und dann hängt es sehr stark davon ab, wo man sich jetzt genau positioniert und welche Laufzeit man sichern möchte. Wenn man auf die aktive Sicherung schaut, dann kommt das vor allem für Kunden in Frage, die das Währungsrisiko eher als Opportunität oder als potenzielle Renditequelle sehen.
Dann kann man eine marktadaptive Sicherung vornehmen. 7orca ist in der Lage, auch über die Wahl einer entsprechenden Benchmark das Rendite-Risiko-Bedürfnis der Kunden zu berücksichtigen und die Sicherung offensiver oder defensiver vornehmen, je nach Bereitschaft des Kunden. Wenn darüber hinaus noch die individuelle Markteinschätzung vorliegt, dass der kanadische Dollar gegenüber dem Euro eher aufwertet, dann kann so eine adaptive Sicherung natürlich ein hervorragender Kompromiss zwischen einem konservativen Ansatz und einer möglichen Partizipation sein.
Denkt man zudem über eine aktive Sicherung nach, dann ist der Zeitpunkt des Einstiegs um so relevanter, je kürzer die avisierte Sicherungslaufzeit ausfällt. Steuert man einen langfristigen Horizont an, wie RECan Global mit den beiden Fonds in ihrem Angebot, dann ist das natürlich eine gute Ausgangsbasis für die aktivere Variante, weil dann der Zeitpunkt des Einstiegs weniger relevant wird.
Herzlichen Dank für das Interview!
Das Interview mit Maximilian Kühl führte Jan Kaulfuhs-Berger.
Presseanfragen
Jan Kaulfuhs-Berger
Leiter Unternehmenskommunikation
RECan Global GmbH
T: +49 89 20 20 55 47
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!